Ganz ohne Zweifel: Stephen Hawking hat viel geleistet. Auch wenn seine Popularität - wie er selbst sagt - dem Archetypus des "behinderten Genies" geschuldet ist, den an den Körper gefesselten, engelgleichen Geist. So ist sein Werk doch ohne Gleichen. Er hat es geschafft, dem normalen Menschen eine Vorstellung davon zu verschaffen, was ein Schwarzes Loch ist. Aber damit nicht genug. Er ist nicht nur populärwissenschaftlicher Autor, er ist in erster Linie ein genialer Physiker, der - wie Gerüchte sagen - demnächst für den Nobelpreis vorgeschlagen wird. Außerdem ist er Inhaber des berühmten Lehrstuhls von Isaac Newton.
Aber wirklich berühmt wurde er durch seine provokativen Aussagen über Gott: „Weil es ein Gesetz wie das der Schwerkraft gibt, kann und wird sich ein Universum selber aus dem Nichts erschaffen“. Damit hat er vermutlich recht. Daraus aber abzuleiten, dass es keinen Gott gäbe? Okay, einen Gott, der die Welt mit der Erde als Zentrum vor 5000 Jahren für den Menschen geschaffen hat, wird es wohl nicht geben. Aber nichts, was im Entferntesten mit dem Begriff Gott bezeichnet werden könnte? Das ist eine gewagte Aussage.
Aber Hawking ist Physiker und kein Philosoph und das merkt man in seinen Aussagen. Wenn er über Gott spricht, überschreitet er eindeutig seine Kompetenz.
Wir wissen mehr über die Welt der Metaphysik, als Hawkings bemerkt.
Wir wissen z.B., dass wir uns unseres Daseins bewusst sind und wir wissen, dass wir nicht wissen, warum wir uns unseres Daseins bewusst sein können.
Denn wenn Materie, Energie, Raum und Zeit das sind, was die Wissenschaft uns zurzeit sagen kann, dass sie seien, kommt Bewusstsein in dieser Welt nicht vor.
Daher können wir wissen, dass wir einen essenziellen Teil unserer Existenz wissenschaftlich noch nicht verstanden haben.
Das ist sehr viel und sollte uns in unseren Aussagen vorsichtiger machen. Wir können nicht sagen, was die Ursache einer Welt ist, in der etwas so grundlegendes wie Bewusstsein vorkommt. Selbst wenn wir jene vereinheitlichende Weltformel finden würden, welche die Quantenphysik mit der Relativitätstheorie vereint und wir die materielle Welt vollkommen erklären könnten, so sagt das immer noch nicht, wieso wir in dieser Welt nicht nur existieren, sondern diese auch bewusst erleben.
Solange das Leib-Seele-Problem in der Philosophie noch als Problem gesehen wird, nützt uns auch keine physikalische Weltformel etwas.
Mich wundert, dass Hawking das noch nicht bemerkt hat. Wo er doch an einen gelähmten Körper gefesselt ist und nur den Geist, sein Bewusstsein hat, um sich frei zu bewegen. Aber wahrscheinlich war er bisher immer zu sehr damit beschäftigt, seine Aufmerksamkeit auf die objektive Wirklichkeit zu lenken. Ich wünsche ihm, dass er die Weltformel endlich findet. Denn dann ist ihm nicht nur der Nobelpreis sicher. Er hätte danach auch die Zeit sich näher mit dem zu befassen, was all die Jahre sein eigentlichen Forschungsinstrument war: Sein Bewusstsein.
Sonntag, 8. Januar 2012
Ist Wachstum wirklich bähbäh?
Da lese ich doch heute wieder: "Je früher wir vom Wachstumswahn abkommen, desto milder wird dies hoffentlich ausfallen können." Da ist vom Kollaps die Rede und davon, dass wir die Erde unnötig belastet haben und daher aufhören müssen, an Wachstum zu glauben ... :-(
Ich verstehe diese Ablehnung des "Wachstumsbegriffs" nicht.
Er ist mit Sicherheit falsch definiert, da gebe ich jedem recht. Es darf nicht ins Wachstum eingerechnet werden, wenn man Millionen damit umsetzt, dass man die Folgen von Umweltkatastrophen aufräumt. Es darf nicht als Wachstum gelten, wenn mit mehr Subventionen mehr Fleisch produziert wird, dass dann mit neuerlichen Subventionen nach Afrika exportiert wird um dort den Marktpreis für die dort ansässigen Bauern zu ruinieren. Es sollte nicht als Wachstum gelten, wenn noch mehr Plastikmüll produziert wird, den niemand braucht, nur weil jeder Mensch irgendwas herstellen muss um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, völlig unabhängig davon, welcher ökologische Schaden vermieden werden könnte, wenn er einfach nichts tut.
Aber prinzipiell ist Wachstum etwas Gutes, weil es Evolution bedeutet. Diese Mär vom beschränkten Platz ist falsch verstandene Logik. Die Natur ist seit fast 4 Milliarden Jahren am Wachsen, obwohl die Erde seither nicht größer geworden ist.
Die Natur ist gewachsen, indem sie den Raum, der zunächst nur mit Einzellern gefüllt war, mit einer unglaublichen Biodiversität angefüllt hat. Und innerhalb dieser Biodiversität wuchs die Natur noch weiter "nach innen", indem sie - ohne mehr Platz zu brauchen - immer komplexeres Leben schuf, bis sie schließlich Lebewesen hervorbrachte, die sich ihrer selbst bewusst sind. DAS IST WACHSTUM. Unglaublich schnelles und effektives Wachstum sogar.
Wachstum bedeutet auch "Wachstum an Komplexität" und das müssen wir: Komplexer werden in unserer Technik. Alles andere wäre ein Rückschritt und würde uns in die Steinzeit katapultieren.
Die Devise muss heißen: Wachstum JA, aber in die richtige Richtung!
Technologisches Wachstum, um besser mit der Umwelt im Einklang stehende Energieversorgung zu haben.
Wachstum, um Technik zu haben, die effizienter mit Energie umgeht.
Wachstum, um eine Infrastruktur herzustellen, die eine Versorgung mit Nahrungsmittel für alle Menschen garantiert.
Es gibt so viele Bereiche in denen wir wachsen können und müssen, um eine humane Gesellschaft weltweit zu etablieren.
Lasst uns nicht das Wachstum verteufeln. Das Wachstum ist nur schlecht, wenn es ein mehr von dem bedeutet, von dem wir ohnehin schon zu viel haben. Wachstum von Kapitalismus ohne Rücksicht auf Menschlichkeit und Natur. Davon haben wir genug, dort sollten wir uns gesundschrumpfen. Aber im Bezug auf Innovationen im Bereich dezentrale Energieversorgung, soziales Miteinander, bessere Bildung, komplexere Technik für mehr Vernetzung, besseres Recycling von endlichen Rohstoffen usw., das sollten wir vorantreiben. Würden wir z.B. mehr Wachstum in das Prinzip "C2C - cradle to cradle" investieren, dann würde uns dies ermöglichen, dass wir weiter an Komplexität zulegen und die Wirtschaft, die Technik und der Wohlstand weltweit wachsen kann, ohne dass wir - was der Club of Rome in seinem "Grenzen des Wachstums" kritisierte - überhaupt noch irgendeine Ressource aus dem Boden graben müssen.
Lasst uns gemeinsam für Wachstum sorgen. In den richtigen Bereichen!
Ich verstehe diese Ablehnung des "Wachstumsbegriffs" nicht.
Er ist mit Sicherheit falsch definiert, da gebe ich jedem recht. Es darf nicht ins Wachstum eingerechnet werden, wenn man Millionen damit umsetzt, dass man die Folgen von Umweltkatastrophen aufräumt. Es darf nicht als Wachstum gelten, wenn mit mehr Subventionen mehr Fleisch produziert wird, dass dann mit neuerlichen Subventionen nach Afrika exportiert wird um dort den Marktpreis für die dort ansässigen Bauern zu ruinieren. Es sollte nicht als Wachstum gelten, wenn noch mehr Plastikmüll produziert wird, den niemand braucht, nur weil jeder Mensch irgendwas herstellen muss um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, völlig unabhängig davon, welcher ökologische Schaden vermieden werden könnte, wenn er einfach nichts tut.
Aber prinzipiell ist Wachstum etwas Gutes, weil es Evolution bedeutet. Diese Mär vom beschränkten Platz ist falsch verstandene Logik. Die Natur ist seit fast 4 Milliarden Jahren am Wachsen, obwohl die Erde seither nicht größer geworden ist.
Die Natur ist gewachsen, indem sie den Raum, der zunächst nur mit Einzellern gefüllt war, mit einer unglaublichen Biodiversität angefüllt hat. Und innerhalb dieser Biodiversität wuchs die Natur noch weiter "nach innen", indem sie - ohne mehr Platz zu brauchen - immer komplexeres Leben schuf, bis sie schließlich Lebewesen hervorbrachte, die sich ihrer selbst bewusst sind. DAS IST WACHSTUM. Unglaublich schnelles und effektives Wachstum sogar.
Wachstum bedeutet auch "Wachstum an Komplexität" und das müssen wir: Komplexer werden in unserer Technik. Alles andere wäre ein Rückschritt und würde uns in die Steinzeit katapultieren.
Die Devise muss heißen: Wachstum JA, aber in die richtige Richtung!
Technologisches Wachstum, um besser mit der Umwelt im Einklang stehende Energieversorgung zu haben.
Wachstum, um Technik zu haben, die effizienter mit Energie umgeht.
Wachstum, um eine Infrastruktur herzustellen, die eine Versorgung mit Nahrungsmittel für alle Menschen garantiert.
Es gibt so viele Bereiche in denen wir wachsen können und müssen, um eine humane Gesellschaft weltweit zu etablieren.
Lasst uns nicht das Wachstum verteufeln. Das Wachstum ist nur schlecht, wenn es ein mehr von dem bedeutet, von dem wir ohnehin schon zu viel haben. Wachstum von Kapitalismus ohne Rücksicht auf Menschlichkeit und Natur. Davon haben wir genug, dort sollten wir uns gesundschrumpfen. Aber im Bezug auf Innovationen im Bereich dezentrale Energieversorgung, soziales Miteinander, bessere Bildung, komplexere Technik für mehr Vernetzung, besseres Recycling von endlichen Rohstoffen usw., das sollten wir vorantreiben. Würden wir z.B. mehr Wachstum in das Prinzip "C2C - cradle to cradle" investieren, dann würde uns dies ermöglichen, dass wir weiter an Komplexität zulegen und die Wirtschaft, die Technik und der Wohlstand weltweit wachsen kann, ohne dass wir - was der Club of Rome in seinem "Grenzen des Wachstums" kritisierte - überhaupt noch irgendeine Ressource aus dem Boden graben müssen.
Lasst uns gemeinsam für Wachstum sorgen. In den richtigen Bereichen!
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